Meine Stimmseminare besuchen Sänger inzwischen aus dem In- und Ausland. Viele haben Gesang studiert und danach den leichten und spielerischen Umgang mit ihrer Stimme verloren, manchmal auch die Freude am Singen. Fast alle berichten mir, dass sie den Zugang zu ihrer Stimme und ihrem Potential nicht finden können, obwohl sie gut ausgebildet wurden und viele Gesangsmethoden ausprobiert haben.
Als ausgebildete Sängerin, Stimmbildnerin, Trauma- und Systemtherapeutin habe ich jahrelang erforscht, welche Auswirkungen die Erfahrungen in den ersten Lebensjahren auf unsere Stimme haben. Dabei richte ich meinen Fokus auch auf das kreative Potential und auf den künstlerischen Ausdruck. Wichtig ist mir, dass Sänger ihre verlorene Lebendigkeit wieder finden, sich von alten einengenden Konzepten befreien und ihre Liebe zur Musik leben, denn die Welt braucht genau solche Sänger. Für mich spielt beim Singen der Körper eine erhebliche Rolle. Er steht als Gefäß zur Verfügung, durch den der Klang hindurchfließt. Um so wichtiger ist ein durchlässiges Gewebe. In meiner Stimmarbeit spielen die Faszien, die eine große Fähigkeit der Gewebsschwingung haben, ebenso eine große Rolle, insbesondere wenn es um die Selbstregulation des ganzen Systems in Verbindung mit den Sängerformanten geht. Große Bedeutung in meiner Stimmarbeit, hat die Polyvagaltheorie nach Stephen Porges. Eine Stimme kann sich selbst nur befreien und entfalten, wenn wir ein reguliertes autonomes Nervensystem haben. Das wird in der Gesangspädagogik, so gut wie gar nicht berücksichtigt. Hier fließen meine umfassenden Kenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und Psychotraumatologie ein. Oftmals suchen Sänger Hilfe durch hypnotherapeutische Ansätze und sind sich nicht bewusst, dass die Stimme sich selbst wieder regulieren kann, wenn man weiss, wie ihre natürliche Funktion ist.
Stimmprobleme bleiben bei der konventionellen Stimmbildung und Gesangspädagogik kaum aus, weil durch zu viel falsche Technik und Druck die Stimmbänder sehr überlastet werden, dann auch früher oder später schlapp machen. Ich glaube, dass die Freiheit für eine Stimme dann folgt, wenn wir lernen, wie sie wirklich funktioniert und die beteiligten Muskeln trainieren. Dazu braucht es nicht nur anatomisches Wissen der Stimmfunktion, auch Wissen über die Polyvagaltheorie und deren Zusammenhänge. Man kann eine natürliche Stimmfunktion nicht von einem regulierten autonomen Nervensystem trennen. Alleine die Anatomie zeigt, wie eng beides miteinander verwoben ist.
Daher sehe ich inzwischen die Technik in der Gestalt eines Trainings für die Stimmgebung beteiligter Muskeln bzw. Muskelsysteme und deren Koordination miteinander, als Basis, ja als Voraussetzung nicht nur für die Stimmgesundheit, sondern auch für das künstlerische Wirken. Dazu müssen Sänger und Gesangspädagogen das funktionale HÖREN lernen.
Das ist der Weg einer befreiten Stimme.
Ich freue mich auf Sie!